DIE AQUARIEN
Im Oberstufenkolleg Bielefeld gibt es mehrere Aquarien in unterschiedlichen Größen.
Das größte steht im Keller, schräg gegenüber des Ökologie-Raumes oder gegenüber des Chemie-Raumes. Es umfasst 300l und stellt einen Ausschnitt aus einem sehr dicht bewachsenem Teil des Amazonas nach. Wir wollten dieses Becken so natürlich wie möglich gestalten, deshalb betreiben wir es filterlos und ohne CO²-Anlage. An Technik betreiben wir nur die Beleuchtung und einen Heizstab (wobei es im Sommer theoretisch auch ohne gehen würde, durch die schlechte Isolierung des OS ist mir dies aber zu heikel). Wir haben den Bodengrund aus verschiedenen Kiesen und Sand gemischt, so dass er dem Flussbodengrund im Amazonas ähnelt. Für den Vordergrund wählten wir Amazonasschwertpflanzen aus, die jetzt ein biblisches Alter von 7/8 Jahren erreicht haben. Für den Hintergrund nahmen wir schnell wachsende Vallisneriene, die sich bei uns schon zu tausenden fortgepflanzt hat. Als weitere Deko benutzen wir nur eine kleine Mangrovenwurzel im rechten Bereich. Der Bodenbereich wird von zwei Zuchtpaaren Antennenwelsen bewohnt, die in ihren umgedrehnten Blumentöpfen in den hinteren Ecken wohnen. Eigentlich sind sie nachtaktiv, bei uns können sie auch tagsüber beobachtet werden. Der mittlere Bereich wird von einem Guppyschwarm bewohnt, der ausschließlich aus Männchen besteht. Wir mussten leider aufhören zu züchten, da wir nicht mehr wussten wie wir den Nachwuchs unterbringen sollten. Der obere Bereich wird von einem geschlechtsgemischten Schwarm Black-Mollys bewohnt, diese sind allerdings schon älter und werden wohl keinen Nachwuchs mehr bekommen, gleiches gilt für unsere (Braunen-)Antennenwelse. (P.S. Mein Arbeitsplatz findet ihr direkt neben diesem Aquarium, es ist der Tisch mit der Aufschrift "Die Aquarien am OS bei Niclas Lehmann und Annette Habigsberger".
Das zweite Aquarium umfasst 200l und befindet sich eine Etage höher im Biologie-Raum und ist ebenfalls ein Amazonasbecken. Dieses Aquarium hat eine Beleuchtung, einen Heizstab der es auf 24°C erwärmt und einen Innenfilter für 60l Aquarien um so wenig wie möglich Strömung zu erzeugen (mehr dazu später). Das Becken ist mit einem Langzeit-Pflanzennährboden ausgestattet, worüber eine Schicht 2-4 mm dickem, schwarzem Kies liegt. Er sollte schwarz sein, weil schwarz das Licht schluckt, denn im Amazonas ist es schließlich nicht hell erleuchtet (wie der Rest des Bioraumes). Das Becken wird am Boden mit Vallisnerien bewachsen. Auffallend sind hier die Mooskugeln, eine Alge die kugelförmig wächst, um sich mit der Strömung in Flüssen mitreißen zu lassen, um sonnigere Orte zu erreichen. Zentral in der Mitte findet man eine große Mangrowenwurzel (fast 30 Kilo !) um die kleiner Mangrovenwurzeln gelegt wurden. Die Bepflanzung ist am Boden nicht üppig, er ist sogut wie nicht bewachsen und recht dunkel. Das liegt an der, um so dichteren, Oberflächenbepflanzung. Wir verwenden hier Javafarn, Teichlebermoos und Wasserlinsen. Der Amazonas ist nähmlich nicht immer so stark bewachsen wie es unten zu sehen ist. Manchmal überwiegt, gerade an Altwasserarmen (* Flussarmen ohne Strömung) die Oberflächenpflanzen. Hier leben sowohl Guppyweibchen als auch Männchen die dementsprechend eine verkraftbare Anzahl Nachwuchs bekommen. Daneben gibt es wie oben auch ein paar Mollys und ein Zuchtquartet brauner Antennenwelse. Anders als unten wo es bloß Turmdeckel- und Posthornschnecken gibt, haben wir auch eine Rennschneckenart aus Thailand einfliegen lassen (Wildfang), die Zebrarennschnecke. Diese vermehrt sich im Gegensatz zu unseren Schnecken nur im Brackwasser. Auch hatten wir mal Ohrgitterharnischwelse, die ich aber auf Grund des kalkhaltigen Wassers wieder aus dem OS nach Hause zurück holen musste. Sowohl oben als auch unten lebten Hochzuchten, sowie eine Wildform des Kampffisches.
Daneben sind wir auch in der Nanoaquaristik tätig, wir betreuen ein 30l Zylinder-Becken in dem auch ein Nährboden und schwarzer Kies eingebracht wurde. Als Mittelpunkt dient eine kleine Wurzel ("Finger-Wood"). Es gibt nur eine Oberflächenbepflanzung aus Javafarn, der mit seinen langen Wurzeln bis in das Substrat hineinwurzelt und somit ein dichtes und dunkles Becken entsteht. Darin soll später ein männlicher (Hochzucht)-Kampffisch einziehen.